Moderne Medienunternehmen müssen heute möglichst viele verschiedene Medienkanäle bespielen, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Die Reichweite selbst ist eine wichtige zentrale Kennzahl zur Vermarktung von Angeboten. Darüber hinaus ist es für die Medienhäuser wichtig, geeignete Angebote für diverse Nutzungspräferenzen ihrer Rezipienten anzubieten, damit die Angebote regelmäßig genutzt werden.
Um die Nutzung der Angebote für Smartphones besser zu verstehen, hat Professor Christof Seeger von der Hochschule der Medien (HdM) mit dem Verlag der Motor Presse Stuttgart ein gemeinsames Forschungsprojekt realisiert. Vor allem die Studenten des Studiengangs Mediapublishing haben durch ihre Messungen, Codierleistungen und Interpretationen erheblich zum Erfolg des Projektes beigetragen.
Apps und mobile Webseiten
Als Untersuchungsdesign wurde eine Usability Studie mittels Eyetracking und anschließender Befragung gewählt, um das Nutzungsverhalten der Apps von auto-motor-und-sport sowie der mobilen Webseiten zu testen und zu vergleichen. Entscheidende Fragen waren dabei: Wie bewegen sich die Nutzer im redaktionellen Teil ? Welche Menüstruktur nutzen sie? In welcher Form nutzen sie Bildergalerien und Videos? Wie nehmen sie Werbemittel wahr und gibt es grundlegende Unterschiede in der gestischen Nutzung?
Wischen statt Blättern
Aus den Usability-Tests wurden insgesamt 3.000 Verhaltenscodierungen erfasst, die als Basis zur Datenauswertung dienten. So konnte zum Beispiel herausgefunden werden, dass Nutzer von mobilen Webseiten sehr häufig die Seiten durch Wischen weiterblättern wollen, obwohl das in der derzeitigen Version noch gar nicht funktionsfähig ist. Ebenso interessant war die Erkenntnis, dass die Bilder auf Smartphones überwiegend im Hochformat angeschaut werden.
Markus Eiberger, Gesamtanzeigenleiter Automobil und Leiter des Fachbereichs Research & Services bei der Motor Presse Stuttgart, findet: „Die Ergebnisse sind für uns an einigen Stellen sehr wertvoll. Manche Punkte bestätigen unsere Vermutungen, die wir bislang aber noch nie empirisch überprüfen konnten. Andere sind neu und bieten Anlass zu einer internen Diskussion.“